Ja, ich lebe noch… Die erste Woche in der Armee war eigentlich gar nicht so schlimm…
Man holt sich das Material, hört stundenlangen Theoriestunden zu, lernt, wie man mit einem Gewehr umzugehen hat und wundert sich über Trottel, welche nicht verstehen, dass man als Linkshänder alles mit der jeweils anderen Hand macht, oder Fragen stellen wie: «Darf man mit der Uniform ins Ausland?» Wieso das irgendjemanden machen möchte, ist eine andere Frage…
Und bevor jemand fragt, man darf nicht mit der Uniform ins Ausland… Ausnahmen werden vom VBS organisiert…
Eigentlich glaube ich auch, dass sich auf die Frage: «Was ist der Unterschied zwischen dem normalen TAZ und dem Kälteschutz TAZ?» wohl niemand eine leicht sarkastische Antwort verkneifen kann.
Das zu Beginn wohl härteste, war jeden Morgen früh aufzustehen, das heisst, Tagwache um 0550 (Alle Rekruten ausserhalb der Betten) und Frühstück um 0600, danach stellt sich jeder Zug in 4er Kolonne auf, um sich vom Hauptfeldwebel anschreien zu lassen, bis dann der Kompanie Kommandant diesen Teil übernimmt.
Ãœbrigens hat sich der erste Spruch unseres Zugführers («Das hier ist nicht das Hofbräuhaus in München, sonst wäre es hier nämlich lustig!») nicht ganz bewahrheitet, so war es eigentlich relativ häufig lustig.
Das einzige was mir jetzt noch Angst macht, ist, dass jeder Depp (zusätzlich zu seinem Sturmgewehr) auch scharfe Munition erhält und ich dabei sogar daneben stehen muss. Sowie, dass gewisse Trottel es auch in der zweiten Woche nicht schaffen werden, beim AV (Anschreiveranstaltung/Antrittsverlesung) in der Achtung Position zu stehen, ohne zu sprechen, sich zu bewegen oder zu lachen…
Ãœbrigens, im Tessin ist es Momentan noch warm, aber der Wind ist zwischen kalt und arschkalt… Thermounterwäsche, ich liebe dich!
Für die, denen es langweilig ist, ihr könnt Gratis per Feldpost einen Brief, eine Karte oder ein Packet bis 5 Kilogramm an mich senden…
Rekr. Armin Schneider
Kp 1, Zug 6
San RS 42-3
Bedrina
6780 Airolo