Live Tickerei
Donnerstag, 24.03.2011, 11:45 | Boulevard, Politik | ArminIch bin froh wenn sich die Lage in Japan und in Libyen wieder beruhigt hat, nicht (nur) aus menschlichen Gründen sondern auch aus informationstechnischer Sicht.
Denn vor lauter Livetickerei und Schlagzeilen stapeln, gehen die «normalen» Nachrichten förmlich unter.
Was ich aber lustig finde, ist die Diskussion ob jetzt Truppen, die die UNO-Resolution durchsetzen, durch und über die Schweiz rollen, fliegen, schwimmen, gehen oder tanzen dürfen oder nicht.
Bei aller Liebe zur Neutralität -die sich bei mir zwar in Grenzen hält- wollen z.B. die Briten ja nicht nach Libyen gehen um dort eine militärische Grossoffensive zu Gunsten des Ölpreises zu starten, sondern es geht darum die Zivilbevölkerung zu schützen. Sie bleiben auch nicht hier, nehmen nicht das Reduit ein und sie fallen zwischen all den weniger sinnvoll fahrenden Lastwagen kaum auf…
Geschätzte Politiker der Bundesrat hat ganz gut entschieden, die Neutralität bedeutet nicht, dass wir überall die Finger raushalten müssen.
Im völkerrechtlichen Sinne wird Neutralität heute vor allem militärisch definiert: Neutral ist, wer keiner offensiv Krieg führenden Kriegspartei oder keinem militärischen Bündnis angehört.
Und mal ganz ehrlich, von mir aus können, damit keine Ungleichbehandlung entsteht, auch die libyschen Truppen durch die Schweiz watscheln… Es ist allerdings kaum ein sinnvoller Umweg. Unabhängig davon, haben wir ja die Libyer schon vor dem Krieg unterstützt, in dem wir dem Prügelsohn von Uniformdesigner Gaddaffi mehrere Millionen überwiesen haben.
Meiner Meinung nach würde es nicht einmal die Neutralität beeinträchtigen, wenn wir höchstpersönlich nach Libyen flanieren und dort die Gewalt gegen Zivilisten unterbinden würden.
Was ich allerdings lustig finde, als es danach aussah, dass der Uniformständer die Macht über Libyen verlieren könnte, wurde plötzlich Anzeige bei der Bundesanwaltschaft eingereicht, wegen der Entführung der beiden Mitbürger. Hui! Das ist aber mutig.
Von der ganzen scheinheiligen und plötzlichen Anti-Atomkraftwerk-Debatte habe ich auch genug. Denn wiedereinmal festigt sich meine Meinung: Nur wer einen Gegenvorschlag bringt, sollte etwas kritisieren dürfen.
Von den ganzen «Das ist schlecht und das auch und das auch…»-Typen habe ich nämlich die Nase voll. Bringt Verbesserungen, nicht destruktive Kritiken. Dass ein Atomkraftwerk und Radioaktivität in direktem Zusammenhang stehen, war uns ja eigentlich auch schon vor der Japanbestrahlung bekannt.