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Ein deutliches Zeichen

Montag, 19.03.2018, 19:07 | Gesellschaft, Politik | Armin

Das beste an Abstimmungen ist eigentlich immer die Analyse der Befürworter und Gegner einer Vorlage. Egal wie es ausgeht, die «Verlierer» sprechen meistens von einem «deutlichen Signal», das man gesetzt habe und die «Gewinner» wirken meist, als ob es ja schon lange klar gewesen wäre, dass das überhaupt nur so kommen könne.
Das ist ja auch ganz logisch, denn vorher musste man ja monatelang die entsprechenden Argumente vorbeten und die dunkle Zukunft voraussagen, wenn denn die Gegenseite gewinnt.

Das erweckt den Anschein, als ob es bei jeder Abstimmung um Leben und Tod ginge, so gibt es ja für jedes Thema jemanden der sich engagiert, als ob es sein Lebenswerk sei. Dies gilt nicht nur für unsere Abstimmungsvorlagen, sondern für wirklich jeden Seich!
Dank dem Internet können sich die Engagierten auch jederzeit sammeln. Früher war ein Mensch mit der Idee, dass uns bald allen der Himmel auf den Kopf fällt, nur der Dorftrottel. Heute findet er online Gleichgesinnte und ist sofort Teil einer Gemeinschaft. Unabhängig davon, wofür er einsteht. Zusätzlich zu den ernsthaft engagierten gibt es dann noch Trolle. Im Ergebnis finden Ideen, wie die flache Erde Zulauf.

Auf die eine Seite ist das natürlich enorm faszinierend. Zum Beispiel gibt es massenhaft Videos, um ganz alltägliche Dinge zu zerklären, wie z.B. Zeitzonen. Denn wenn die Erde flach ist, sollte doch die Sonne überall fast gleichzeitig sichtbar sein. (Spoiler: Die Sonne ist angeblich nur 51 Kilometer gross und bescheint deswegen nicht die ganze Erde auf einmal.)
Auf die andere Seite gibt es natürlich auch die ein- oder andere gefährliche Gruppierung, die das Internet als Versammlungsraum benutzt.

Aber schon im kleinen Massstab kann man die positiven und negativen Seiten sehen. Zum Beispiel können auf sozialen Netzwerken in wenigen Stunden enorm viele Menschen erreicht werden, um zum Beispiel eine Kamera an ihren rechtmässigen Besitzer zu bringen. Genauso können aber in wenigen Stunden Bilder eines angeblichen Verbrechers verbreitet werden, ohne dass da irgendetwas dran wäre.
Das einzige was da hilft, ist wohl gesunder Menschenverstand. Dass das nicht so einfach ist, zeigen Betrügereien bereits seit Jahren. So zum Beispiel der Enkeltrick oder all die Pyramidensysteme die nur Menschen um ihr Geld erleichtern sollen.
Inzwischen ist es halt der Microsoft Mitarbeiter, der anruft, weil mein Computer Probleme habe. Oder der Spammer der mir Viagra oder Abnehmpillen verkaufen will.

Schade daran ist, dass niemand mehr dem nigeranischen Prinzen glaubt, dass er uns sein Geld schicken will. Der arme Sack sitzt seit Jahren auf seinen Millionen.