Das Wirtschaftswunder

Freitag, 05.09.2008, 0:00 | Gesellschaft | Armin

Die Zeiten sind hart, viele Firmen und Geschäfte, die keine staatlichen Subventionen empfangen, müssen innovativ sein, um weiterhin Kunden zu gewinnen/behalten.
Dabei gibt es allerdings mehrere Probleme, zuerst muss eine innovative Idee her und später muss man diese auch sinnvoll und publikumswirksam umsetzen können.
Aber, liebe Geschäftemacher, längere Öffnungszeiten sind keine Innovation. Wenn das so weiter geht, kann man früher oder später rund um die Uhr einkaufen, aber deswegen konsumiert die Gesellschaft ja nicht mehr, sondern eher weniger, denn schliesslich muss das Geschäft mehr Personal einstellen, damit es für die 24 Stunden auch die Bedienung sicher stellen kann, dies bedeutet also, mehr Personalkosten, was wiederum höhere Preise zur Folge hat…
Bei aller Bequemlichkeit, kann das ja nicht unser Ziel sein…
Der Bedarf an Mitternachtseinkäufen dürfte auch relativ klein sein, denn im Normalfall schlafen die meisten Menschen in der Nacht und die, die arbeiten, haben auch keine Zeit zum Einkaufen. (Und die Partytrinker können ihr Aspirin auch vorsorglich kaufen…)

Also, eine kurze Zusammenfassung zum Thema Innovation…
Innovativ ist etwas nur, wenn es nicht alle anderen auch machen. (Wenn z.B. nur ein Geschäft rund um die Uhr geöffnet hat…)

Armin

3 Kommentare:

  1. Dier hat geschrieben:

    Ich habe auch immer gedacht, dass um diese Uhrzeiten keiner mehr einkaufen geht, aber vor ein paar Tagen war ich relativ spät einkaufen und der Laden war voll. Diese Kunschaft fehlt nun der Konkurrenz, die früher schließt. Demnach müssen diese nachziehen.

  2. Ivo hat geschrieben:

    In einem Punkt kann ich dir zustimmen, in einem anderen muss ich widersprechen:
    Längere Öffnungszeiten sind wirklich keine Innovation. So ziemlich jede Zivilisation auf der ganzen Welt ausserhalb Zentralwesteuropa (so Schweiz, Deutschland etc.) hat sie! Und, jeder, der über eine längere Zeit mal da gelebt hat, weiss sie zu schätzen, oder anders betrachtet, jeder der (wieder zurück) in die Schweiz kommt nervt sich darüber, dass es nach 19 Uhr praktisch unmöglich ist, etwas einzukaufen.
    Soweit ich weiss sind in der Schweiz die Ladenöffnungszeiten hauptsächlich gesetzlich bedingt, also keineswegs auf eine mangelnde Nachfrage der Kundschaft zurückzuführen. In anderen Ländern ist Shopping auch eine Art Feierabendbeschäftigung geworden; man geht am Abend halt einfach zum Spass shoppen.
    Konsumkritiker mögen jetzt vielleicht darüber fluchen, wie abartig dieses Verhalten ist, aber meiner Meinung nach immer noch besser als vor der Glotze hocken.

  3. Armin hat geschrieben:

    Bequem ist es auf jedenfall, unter Umständen auch eine lohnende Abendbeschäftigung, mehr gekauft, würde jedoch kaum werden, denn ich brauche ja nicht mehr Kleider, nur weil ich sie jetzt auch um 9 Uhr Abends einkaufen kann.
    Somit wären wir wieder beim Geld Dilemma, welches ich bereits erwähnt habe, schliesslich gibt es in der Schweiz Mindestlöhne, die zu bezahlen sind. Das heisst für den Firmeninhaber steigen die Personalkosten, die er aber nur mit 2 Methoden ausgleichen kann. Entweder er nimmt mehr ein, weil die Kunden der Konkurrenz jetzt zu ihm kommen (Die Konkurrenz wird aber ebenfalls ihre Öffnungszeiten verlängern, um dies zu verhindern), oder er erhöht die Preise.
    Ich weiss nicht, wie dies woanders gelöst ist, aber soweit ich weiss gibt es die Mindestlöhne auch nicht überall…

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