Pand(a/e)(m/n)ie

Samstag, 10.11.2007, 19:40 | Armee(r) Armin, Sprache | Armin

Am Freitag bin ich mit 9 Soldaten nach Aarau gefahren, um dort Zimmer zu beziehen und von dort aus ins Wochenende zu gehen.
Weshalb?
Weil wir Teil einer so interessanten wie wichtigen Übung sind. Im Rahmen der Pandemiebekämpfung hat der Bund nämlich Tausende von Impfportionen gekauft, um diese im Pandemiefall rechtzeitig unters Volk zu bringen. Natürlich hat sich da auch jemand Gedanken gemacht, wie das passieren soll, nur hat das bisher noch niemand ausgetestet.
Das heisst, dass nächste Woche ein paar Dutzend Rekruten nach diesem Verfahren geimpft werden. Wie das funktioniert oder welche Rolle wir genau dabei spielen, weiss ich noch nicht, aber ich bin ziemlich gespannt.

Ausserdem habe ich mich in letzter Zeit wieder vermehrt über die neue RechtSCHREIbung aufgeregt.
Wenn die deutsche Sprache verunstaltet wird, ist mir das zwar ziemlich egal, aber wenn man dazu noch Wörter aus anderen Sprachen nimmt und verunstaltet, dann wird es ziemlich pervers.
Mein neuestes Schockwort ist:
Törn
Was das heissen soll, ist vielleicht jetzt noch nicht klar, einfacher zu verstehen ist es so:
Segeltörn

Wer hat uns das angetan?
Ich war schon erschrocken als ich das Wort «Portmonee» sah, aber das ist wirklich schrecklich!
Ich werde wohl meine Kinder (falls es denn mal welche geben sollte) dazu erziehen, dass sie in jedem Aufsatz mindestens einmal schreiben: «Kürzlich auf einem Segeltörn fiel mir Majonäse auf mein Portmonee, das ins Wasser fiel und dort von einem Delfin gefressen wurde.»
Ja wahrscheinlich ist es einfacher, ein Wort so zu schreiben, wie man es sagt, aber wie soll jemand, der Jahre lang Portmonee und Segeltörn geschrieben hat, sich daran gewöhnen, dass es jetzt auf Englisch oder Französisch zwar genau gleich heisst, einfach ganz anders geschrieben wird?
Ok, es wäre auch übertrieben, wenn sich der Chef (Scheff?) der deutschen (doitschen?) Sprache auch überlegen müsste, dass heute (hoite?) Fremdsprachen immer wichtiger sind und viele Leute (Loite?) früher oder später den fremdsprachigen Synonymen (Sünonümen?) gegenüber stehen.
Warum führen wir nicht gleich ein System (Sistem?) ein, so dass man auch fremde Sprachen einfach so schreibt, wie es klingt?
Schö nö se pa schö süi turist!
Man könnte auch gleich mit Symbolen (Sümbolen? (ja langsam reicht es)) schreiben, damit man im Englischen nicht immer «Ei» schreiben muss, sondern einfach eines zeichnet…
Oder wir führen endlich die arminundivo.ch’sche Schrift ein.
Es ist ganz einfach, man schreibt alles klein und dann spricht man es wie bisher aus, wenn man aber einen Buchstaben gross schreibt, sagt man ihn, wie beim Buchstabieren. So kann man Zeichen sparen.
z.B.
SN = Essen
pfarR = Pfarrer
simpL odR?
Jetzt geht es aber noch weiter, so kann man Buchstaben umgekehrt schreiben, so dass sich auch die Aussprache umdreht. Ich stele das hier dar mit einem _ vor dem jeweiligen Buchstaben.
_SgLn = Segeln
Hur_Q = Hauruck
einfach oDr _Twa nicht?

Naja für heuT wohl Gnug!

Armin

1 Kommentar:

  1. Ivo hat geschrieben:

    Beim Portmonee gibt es allen Grund sich zu beschweren, abR:
    Segeltörn hat nichts mit dem englischen Turn (Drehung) zu tun, sondern «ist die Bezeichnung für eine Strecke, eine Regatta oder auch für eine ganze Reise, die mit einem Segelboot zurückgelegt wird» (Wikipedia). Auch der Leo übersetzt «Segeltörn» mit «sailing trip».

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