Der Blick-Witz vom Mittwoch war ja ganz besonders lustig, da schrieb der Blick über eine RS Kompanie der Genietruppen, die anstatt in den Urlaub zu gehen, waten mussten, bis die Kaserne durchsucht war, weil 24 Schuss Pistolenmunition verschwunden waren.
So weit so gut, allerdings stellte der Blick das so dar, als ob es eine totale Ãœberreaktion wäre, eine ganze Kompanie 2 Stunden länger dazubehalten, weil 24 Schuss weg sind. Im gleichen Artikel weist der Autor aber auch auf den Vorfall am Zürich Hönggerberg hin, bei dem laut Blick: «Mit einer einzigen Kugel des gleichen Kalibers tötete […] mit seinem Sturmgewehr.»
Obwohl es damals ein riesen Trara (natürlich vom Blick) gab, dass es viel zu einfach sei, Munition zu klauen, ist es also jetzt völlig übertrieben, wenn man versucht eben dies zu verhindern.
Jetzt aber zum eigentlichen Grund, wieso ich eben diesen Artikel so lustig finde, ist die Aussage, dass man eine Pistolenkugel mit dem Sturmgewehr verschiessen könne, obwohl doch jeder Rekrut schon in den ersten zwei Wochen lernt, dass das Gewehr mit 5.56mm gar keinen Platz für eine 9mm Patrone bietet.
Man kann ja von der Armee halten, was man will und ich möchte hier auch keine Stellung beziehen, aber abgesehen von der falschen Aussage, ist es auch lustig, dass egal, was in der Armee passiert anscheinend alle Reaktionen der zuständigen Vorgesetzten schlecht findet.
Was ich auf jeden Fall an der Armee gut finde, ist die praktische Einrichtung der Kaserne, ich musste in der Nacht auf Donnerstag erbrechen und war leider zu langsam um den ganzen Spass in die Toilette zu bringen. Das heisst, der erste Teil des ersten Strahls traf den Boden, wobei ich die Brechrichtung anpasste, um den zweiten Teil des Strahls in die Toilette zu bringen, was nicht nur einen Fleck mit Spritzern auf dem Boden, sondern, durch die erhöhte Auftrittsstelle des Toilettenrings auch Spritzer an der Wand auf Knie, bis fast Hüfthöhe zur Folge hatte.
In normalen Badezimmern würde die Beseitigung eben dieser Rüebli (ja Rüebli, ich erkannte sie aber nicht am Geschmack), Magensäure und diversen anderen Bestandteilen eine mittlere bis grosse Lumpenputzarbeit erfordern, nicht so in der Kaserne, schliesslich gibt es für die Saubermachung des Raumes eine schlangenähnliche Vorrichtung an der Wand, die allerdings nicht Gift, sondern Wasser spuckt. Also, stand ich da, barfuss, weil die Zeit nicht reichte, im Dunkeln meine Finken zu suchen, in der Toilette, morgens um 1 und schwemmte von allen beschmutzten Ecken dieser Toilettenkabine, die Körpersaft getränkten Rüeblistückli zusammen, so dass ich schlussendlich nur noch die für den Abfluss zu grossen Stückli aufsammeln musste. Eigentlich sahen diese Stücke noch ganz ordentlich aus und wahrscheinlich hätte es niemand gemerkt, wenn man sie am nächsten Tag wieder ins Essen getan hätte.
Das sagt natürlich viel über den Grund meines Übels aus, schliesslich gab es die Rüäbli schon zu Mittag und auch wenn ich sie am Abend noch einmal im Mund hatte, hätten sie eigentlich zu dieser Zeit (immerhin 13 Stunden nach der ersten Zungenberührung) schon lange verdaut und ausgeschieden sein müssen, aber diese widerstandleistenden Karotinträger (obwohl sie beim ersten Mundbesuch wirklich gut schmeckten) waren anscheinend viel hartnäckiger als sie den Anschein hatten und wollten das Tageslicht unbedingt durch meinen Mund und nicht durch andere Öffnungen wiedersehen.
Eigentlich habe ich jetzt genug über das Erbrechen geschrieben, als letzte Anmerkung möchte ich noch loswerden, dass für mich das ekligste ist, dass manche Essensbestandteile sich in der Nase besammeln und sich trotz mehrfachem Putzen erst im Laufe des Tages dazu entschieden, meinen Körper zu verlassen.