Archive for the 'Armee(r) Armin' Category

Ein Stuhl, Ein Tisch, Ein Abfallkorb

Samstag, 01.03.2008, 11:58 | Armee(r) Armin | Armin

und vorwärts, rückwärts, seitwärts, MARSCH!
Ich habe schon einmal erwähnt, dass ich an einem Wochenende diverse Personen im Arrest bewachen musste, weshalb ich natürlich nicht nach Hause gehen konnte.

Das hat natürlich Vor- und Nachteile, der Vorteil war Kompensation ab Mittwoch morgen der nachfolgenden Woche, die Nachteile sind wohl offensichtlich.
Eine der lustigeren Ãœberraschung sieht man auf dem folgenden Bild.
Einer der Arrestanten hat aus der ihm zustehenden Tageszeitung einen Stuhl, einen Tisch (mit Lampe) und einen Abfallkorb gebastelt.
Bastelstunde

Armin

Blick-Witz und Brechanalyse

Samstag, 23.02.2008, 2:43 | Armee(r) Armin, Boulevard, Gesundheit | Armin

Der Blick-Witz vom Mittwoch war ja ganz besonders lustig, da schrieb der Blick über eine RS Kompanie der Genietruppen, die anstatt in den Urlaub zu gehen, waten mussten, bis die Kaserne durchsucht war, weil 24 Schuss Pistolenmunition verschwunden waren.
So weit so gut, allerdings stellte der Blick das so dar, als ob es eine totale Ãœberreaktion wäre, eine ganze Kompanie 2 Stunden länger dazubehalten, weil 24 Schuss weg sind. Im gleichen Artikel weist der Autor aber auch auf den Vorfall am Zürich Hönggerberg hin, bei dem laut Blick: «Mit einer einzigen Kugel des gleichen Kalibers tötete […] mit seinem Sturmgewehr.»
Obwohl es damals ein riesen Trara (natürlich vom Blick) gab, dass es viel zu einfach sei, Munition zu klauen, ist es also jetzt völlig übertrieben, wenn man versucht eben dies zu verhindern.
Jetzt aber zum eigentlichen Grund, wieso ich eben diesen Artikel so lustig finde, ist die Aussage, dass man eine Pistolenkugel mit dem Sturmgewehr verschiessen könne, obwohl doch jeder Rekrut schon in den ersten zwei Wochen lernt, dass das Gewehr mit 5.56mm gar keinen Platz für eine 9mm Patrone bietet.
Man kann ja von der Armee halten, was man will und ich möchte hier auch keine Stellung beziehen, aber abgesehen von der falschen Aussage, ist es auch lustig, dass egal, was in der Armee passiert anscheinend alle Reaktionen der zuständigen Vorgesetzten schlecht findet.
Was ich auf jeden Fall an der Armee gut finde, ist die praktische Einrichtung der Kaserne, ich musste in der Nacht auf Donnerstag erbrechen und war leider zu langsam um den ganzen Spass in die Toilette zu bringen. Das heisst, der erste Teil des ersten Strahls traf den Boden, wobei ich die Brechrichtung anpasste, um den zweiten Teil des Strahls in die Toilette zu bringen, was nicht nur einen Fleck mit Spritzern auf dem Boden, sondern, durch die erhöhte Auftrittsstelle des Toilettenrings auch Spritzer an der Wand auf Knie, bis fast Hüfthöhe zur Folge hatte.
In normalen Badezimmern würde die Beseitigung eben dieser Rüebli (ja Rüebli, ich erkannte sie aber nicht am Geschmack), Magensäure und diversen anderen Bestandteilen eine mittlere bis grosse Lumpenputzarbeit erfordern, nicht so in der Kaserne, schliesslich gibt es für die Saubermachung des Raumes eine schlangenähnliche Vorrichtung an der Wand, die allerdings nicht Gift, sondern Wasser spuckt. Also, stand ich da, barfuss, weil die Zeit nicht reichte, im Dunkeln meine Finken zu suchen, in der Toilette, morgens um 1 und schwemmte von allen beschmutzten Ecken dieser Toilettenkabine, die Körpersaft getränkten Rüeblistückli zusammen, so dass ich schlussendlich nur noch die für den Abfluss zu grossen Stückli aufsammeln musste. Eigentlich sahen diese Stücke noch ganz ordentlich aus und wahrscheinlich hätte es niemand gemerkt, wenn man sie am nächsten Tag wieder ins Essen getan hätte.
Das sagt natürlich viel über den Grund meines Übels aus, schliesslich gab es die Rüäbli schon zu Mittag und auch wenn ich sie am Abend noch einmal im Mund hatte, hätten sie eigentlich zu dieser Zeit (immerhin 13 Stunden nach der ersten Zungenberührung) schon lange verdaut und ausgeschieden sein müssen, aber diese widerstandleistenden Karotinträger (obwohl sie beim ersten Mundbesuch wirklich gut schmeckten) waren anscheinend viel hartnäckiger als sie den Anschein hatten und wollten das Tageslicht unbedingt durch meinen Mund und nicht durch andere Öffnungen wiedersehen.

Eigentlich habe ich jetzt genug über das Erbrechen geschrieben, als letzte Anmerkung möchte ich noch loswerden, dass für mich das ekligste ist, dass manche Essensbestandteile sich in der Nase besammeln und sich trotz mehrfachem Putzen erst im Laufe des Tages dazu entschieden, meinen Körper zu verlassen.

Erleichterung

Mittwoch, 23.01.2008, 23:11 | Armee(r) Armin | Armin

…machte sich bei mir breit, als ich erfuhr, dass ich für den Unfall den ich im November07 gebaut habe, nicht vor ein Militärgericht muss, sondern disziplinarisch bestraft werden werde. (grammatikalisch wohl völlig korrekt)

Weil ich allerdings hier den Unfall nie erwähnte, liefere ich dafür jetzt ein Bild nach.
ausderspur

Verletzt wurde niemand, ich war ganz alleine im Fahrzeug und ein Baum verhinderte, dass ich mich überschlug (also… das Fahrzeug sich überschlug).
Im Zuge der Vernehmung durch die Militärpolizei konnte ich dafür beweisen, dass ich keine Drogen nehme.

Wieso ich übrigens am Mittwoch einen Text schreibe, ist relativ einfach zu rerklären, ich musste nämlich am Wochenende in der Kaserne bleiben, um Arrestanten (mehrere) zu bewachen und darf jetzt dafür kompensieren.
Aber dazu kommt ein Andermal mehr.

Armin

Pand(a/e)(m/n)ie

Samstag, 10.11.2007, 19:40 | Armee(r) Armin, Sprache | Armin

Am Freitag bin ich mit 9 Soldaten nach Aarau gefahren, um dort Zimmer zu beziehen und von dort aus ins Wochenende zu gehen.
Weshalb?
Weil wir Teil einer so interessanten wie wichtigen Übung sind. Im Rahmen der Pandemiebekämpfung hat der Bund nämlich Tausende von Impfportionen gekauft, um diese im Pandemiefall rechtzeitig unters Volk zu bringen. Natürlich hat sich da auch jemand Gedanken gemacht, wie das passieren soll, nur hat das bisher noch niemand ausgetestet.
Das heisst, dass nächste Woche ein paar Dutzend Rekruten nach diesem Verfahren geimpft werden. Wie das funktioniert oder welche Rolle wir genau dabei spielen, weiss ich noch nicht, aber ich bin ziemlich gespannt.

Ausserdem habe ich mich in letzter Zeit wieder vermehrt über die neue RechtSCHREIbung aufgeregt.
Wenn die deutsche Sprache verunstaltet wird, ist mir das zwar ziemlich egal, aber wenn man dazu noch Wörter aus anderen Sprachen nimmt und verunstaltet, dann wird es ziemlich pervers.
Mein neuestes Schockwort ist:
Törn
Was das heissen soll, ist vielleicht jetzt noch nicht klar, einfacher zu verstehen ist es so:
Segeltörn

Wer hat uns das angetan?
Ich war schon erschrocken als ich das Wort «Portmonee» sah, aber das ist wirklich schrecklich!
Ich werde wohl meine Kinder (falls es denn mal welche geben sollte) dazu erziehen, dass sie in jedem Aufsatz mindestens einmal schreiben: «Kürzlich auf einem Segeltörn fiel mir Majonäse auf mein Portmonee, das ins Wasser fiel und dort von einem Delfin gefressen wurde.»
Ja wahrscheinlich ist es einfacher, ein Wort so zu schreiben, wie man es sagt, aber wie soll jemand, der Jahre lang Portmonee und Segeltörn geschrieben hat, sich daran gewöhnen, dass es jetzt auf Englisch oder Französisch zwar genau gleich heisst, einfach ganz anders geschrieben wird?
Ok, es wäre auch übertrieben, wenn sich der Chef (Scheff?) der deutschen (doitschen?) Sprache auch überlegen müsste, dass heute (hoite?) Fremdsprachen immer wichtiger sind und viele Leute (Loite?) früher oder später den fremdsprachigen Synonymen (Sünonümen?) gegenüber stehen.
Warum führen wir nicht gleich ein System (Sistem?) ein, so dass man auch fremde Sprachen einfach so schreibt, wie es klingt?
Schö nö se pa schö süi turist!
Man könnte auch gleich mit Symbolen (Sümbolen? (ja langsam reicht es)) schreiben, damit man im Englischen nicht immer «Ei» schreiben muss, sondern einfach eines zeichnet…
Oder wir führen endlich die arminundivo.ch’sche Schrift ein.
Es ist ganz einfach, man schreibt alles klein und dann spricht man es wie bisher aus, wenn man aber einen Buchstaben gross schreibt, sagt man ihn, wie beim Buchstabieren. So kann man Zeichen sparen.
z.B.
SN = Essen
pfarR = Pfarrer
simpL odR?
Jetzt geht es aber noch weiter, so kann man Buchstaben umgekehrt schreiben, so dass sich auch die Aussprache umdreht. Ich stele das hier dar mit einem _ vor dem jeweiligen Buchstaben.
_SgLn = Segeln
Hur_Q = Hauruck
einfach oDr _Twa nicht?

Naja für heuT wohl Gnug!

Armin

Kompensation

Freitag, 05.10.2007, 11:01 | Armee(r) Armin | Armin

Ja die Züspa ist jetzt vorbei, wir hatten (weil es keinen definierten Sanitätsdienst auf Platz gab) diverse Kleinigkeiten und einen Notfall zu behandeln. Es war durchaus interessant einen Einblick in die anderen militärischen sowie auch die Bevölkerungsschutzbereiche zu Erhalten, auch wenn 10 Tage dafür fast zu viel Zeit waren. Nach 2 Wochen durchgehendem Dienst geniesse ich somit meine paar Tage Kompensation und mache so gut wie nichts.

Was mich immer wieder fasziniert ist, das abgrundtief schlechte Fernsehprogramm an Werktagen. Ich frage mich ernsthaft, wer all die Talkshows, Gerichtssendungen und pseudorealistische Sendungen wie «Das Geständnis» («Die Schattenwand geht auf für PETER!») schauen soll… Gibt es eine Zielgruppe für dieses Zeugs oder hofft man, dass kein Sender ein gutes Programm sendet, damit die Leute halt schauen, was gerade so läuft?

Tja, ich geniesse jetzt meine Tage noch ein bisschen. (Nein, ich blute nicht!)

Armin