Diese Woche war sehr interessant, hauptsächlich wegen der Übung Scuola, in der wir in einem Schulhaus in Attinghausen 5. und 6. Klässler unterrichten durften.
Begonnen hat die Woche mit einem ziemlichen Scheisstag meinerseits, so musste ich zwar erst am Montag einrücken, dies aber nur, weil ich am Montag morgen noch zum Zahnarzt musste, um die Fäden meiner letztwöchigen Weisheitszahnoperation zu ziehen.
Als das dann vorüber war, bin ich mit dem Zug auf Luzern gefahren und von dort aus in Richtung Tessin.
Was ich aber aufgrund von Kopfhörern im Ohr nicht erfahren habe, war, dass der Zug nicht in Airolo hält…
Ich hätte also in Arth-Goldau umsteigen sollen… Dies merkte ich in Ambri-Piotta. Der Zug fuhr nämlich durch bis Bellinzona.
Die ersten Tage waren dann gezeichnet von Vorbereitung für die Übung Scuola.
Montagabend gab es dann im Ausgang ein feines Fondue!
Am Dienstag musste eine unserer beiden Gruppen eine Probelektion halten (Schüler spielte die andere Gruppe.).
Ich war ein Schüler… Es war eigentlich sehr interessant… Es ging um Verbrennungen, Zitat:
«Hesch au scho mal z’warm gha?»
Anderes Zitat:
«Ja eine Verbrennung dritten Grades, da ist Haut so verkohlt und fühlt sich rauh an, so wie… Jeder von euch hat sicher schon einmal ein Krokodil…»
Aber es war auf jeden Fall lustig.
Am Donnerstag war es dann so weit und wir gingen nach Attinghausen.
Wir hatten sehr viel Spass mit den Kindern und waren extrem erstaunt, wie aufnahmefähig sie sind.
Sie begriffen auch schnell, dass wir als Militaristen immer «Hier!» rufen müssen, wenn unser Nachname gerufen wird. Und so merkten sie sich trotz den Vornamenstäfeli auch unsere Nachnamen. Natürlich konnten wir nicht anders, als da mitzuspielen.
In der Mittagspause gab es dann sehr interessante Bilder zu beobachten, so spielten 2-3 Soldaten gegen ca. 1 Dutzend Schüler Fussball und andere Soldaten haben damit angefangen, ein paar jüngere Kinder an den Händen zu halten und um sich herum zu schwingen, womit sie natürlich nicht mehr aufhören durften…
Ausserdem wollten natürlich alle Kinder eine künstliche Wunde, um später ihre Mutter zu schocken.
Leider gingen wir zum Mittagessen nicht in die Pouletburg, aber wir wurden immerhin von unserem Küchenchef mit Reis und Stroganof sowie mit Brotkuchen (angeblich eine Tessinerspezialität, ich glaube aber eher eine angenehme Variante die Resten zu verwerten (aus Brot,Schokolade und Nüssen (oder so ähnlich)) verwöhnt.
Am Nachmittag ging es natürlich noch weiter mit unseren Lektionen und zum Abschluss sprachen 3 Schüler über den Tag: «Besonders gefiel mir, dass wir eine Wunde machen durften!»
Schön, dann hat sich die Vorbereitung ja gelohnt… (Naja, es war nicht das Einzige, was ihr gefiel.)
Zusätzlich durften wir diese Woche jeden Morgen die Nationalhymne singen, das ist sehr wichtig, denn nächste Woche werden wir zu Obergefreiten befördert und da muss gesungen werden, weil es nicht wichtig genug ist, um die Musik spielen zu lassen…
So jetzt, Endspurt Anwärterschule LOS!
Armin