Archive for August, 2008

Das Partygirl

Mittwoch, 20.08.2008, 10:00 | Menschen | Armin

Eine weitere Spezies der Festivalbesucher ist das Partygirl.
Das Partygirl fällt im ersten Moment nicht weiter auf, scheint aber bei genauerer Betrachtung überall verbreitet zu sein.
Jedes PG hat seinen eigenen Tanzstil und wo immer man hin geht, wird man dieses Partygirl an seinem Stil erkennen. Eventuell gibt es eine Verbindung zwischen den Partygirls und den Bienen, die ja bekanntlich über Bewegungsmuster kommunizieren.
Das auffällige am Partygirl ist, dass sich die Tanzbotschaft nie zu ändern scheint. Denn ob Apocalyptica, die Ärzte oder Minimal Electro, das Partygirl hat nur einen Move (manchmal auch nur einen Takt). Die arminundivo.ch-Fremdsprachenexperten sind gerade noch dabei, die Nachricht der Partygirls zu entschlüsseln, vermutlich ist der Tanz aber nur eine weiterer stummer Schrei nach Liebe.

Ganz anders als das Partygirl ist aber das Groupie. Das Groupie zeichnet sich durch lautes Geschrei aus, sobald ihr Idol (in diesem Fall der Drogen-Pete Doherty) die Bühne betritt.
Zusätzlich zu den spitzen kreischenden Schreilauten spreizt das Groupie alle Finger und verfällt in totale Anspannung («Er ist es! Er ist es!» (Ja richtig, die Gruppe, die im Programm angekündigt wurde hat tatsächlich ihren Sänger mitgenommen… Spätzünder oder was?)).
Was der Reiz an einem Junkie mit Gitarre ist, das Konzert war übrigens genau so, wie man es von einem Junkie mit Gitarre erwarten würde, verstehe ich nicht so ganz, aber die Frauen hatten ja schon immer etwas komische Ansichten…

Die Spätzünder

Dienstag, 19.08.2008, 16:00 | Menschen | Armin

Eine Spezies der Festivalbesucher sind die Spätzünder.
Obwohl es überall Programmhefte (gratis) gibt und bei jeder Bühne die Acts angekündigt, plakatiert und (teilweise) auf riesigen LED-Displays publiziert werden, scheinen sich die Spätzünder nicht ganz sicher zu sein, ob sie eine Musikgruppe bereits kennen, oder hören wollen…
So gesehen zum Beispiel bei den Ärzten. Während sich die «normalen» Zuhörer im Voraus informieren (muss man ja auch, bei dieser Menge an verschiedenen Bühnen und Zelten) und so schon 5 – 10 Minuten vor Beginn eines Konzertes am gewünschten Standplatz einfinden, ist der Spätzünder zu diesem Zeitpunkt nur zufällig in der Nähe und wenn die Band zu spielen beginnt, merkt der Spätzünder, dass er diese Musikantenansammlung eigentlich super findet und jetzt ganz nach vorne muss.
Im Kopf des Spätzünders geht zu diesem Moment eine Lampe an («Ah, das sind DIESE Ärzte!» (Hätte ja auch eine willkürliche Ansammlung von Gynäkologen und Urologen sein können, oder eine andere Band die «Die Ärzte» heisst und aus Deutschland kommt…). Als Folge dieser späten Zündung muss sich der Spätzünder also durch die halbe Publikumsmenge kämpfen, damit er möglichst weit vorne stehen kann.
Eine extreme Form des Spätzünders ist der Ultraspätzünder. Der Ultraspätzünder zeichnet sich durch sein beschädigtes Erinnerungsvermögen aus, was zur Folge hat, dass er während er nach vorne geht, vergisst, wieso er das überhaupt macht. Nach einer kurzen Verwirrungspause empfängt er allerdings wieder den Schlüsselreiz («Schau mal, die Ärzte!» (Es wird vermutet, dass der Ultraspätzünder auch walisch kann…)) und so kommt es, dass er nach dem halben Song der wirklich allerletzten Zugabe noch durch die Menge nach vorne drängt.
Hätte der Ultraspätzünder ein gesundes Erinnerungsvermögen, wäre er jetzt ziemlich enttäuscht, aber der durchschnittliche USZ wird genau in diesem Moment den Bierstand am anderen Ende des Platzes entdecken und bis zum Ende des nächsten Konzertes, das er eigentlich hören wollte, hat er es vielleicht auch schon bis dahin geschafft.

Kaiser Schmarren

Montag, 18.08.2008, 23:41 | Musik, Urlaub | Armin

Zurück aus dem Urlaub und in einer Woche Österreich-Ungarn habe ich einige Blogeintragsideen gesammelt, als Entschädigung für alle die Leute, die für 2 Wochen auf mich verzichten mussten. (Durften?)

Wenn ich gute Dinge in Verbindung mit England suche, fallen mir spontan 2 Sachen ein.
1. Eine Medizinstudentin
2. Musik

Das jedoch nicht alles Gold ist, was aus einer Goldmine kommt bewies mir am Sziget Openair in Budapest ein Onehitwonder namens Kaiser Chiefs.
Fans würden jetzt sagen, dass die Kaiser Chiefs viele gute Lieder haben, das würden Fans von Wheatus auch sagen und trotzdem weiss nicht jeder, der «Teenage Dirtbag» hört, wer da singt.
Ich will den Kaiser Chiefs auch nicht ihre Verkaufszahlen oder Groupies auf Hotelzimmern madig machen aber genauso, wie ein Metzger Fleisch schneiden, ein Bibliothekar lesen und Claus Hipp mit seinem Namen stehen können muss, müsste ein Schlagzeuger den Takt halten können.
Ich erwarte ja nicht, dass jeder, der von sich behauptet Schlagzeug zu spielen, gleich auf 8 Trommeln, Becken und ähnliches gleichzeitig hauen muss. Für Anfänger reicht meines Erachtens auch ein einzelnes Snare oder vielleicht auch ein Paar Bongos. Wenn jetzt aber der Herr mit den Stöcken eine taktile Paranoidität (Habe ich gerade eine Krankheit entdeckt? Hoffentlich liest das Nobelpreiskommitee mit…) entwickelt und glaubt er müsse taktmässig seinen Mitmusikanten davon rennen, wirkt das für professionelle Musiker ein bisschen traurig.

Andererseits könnte es natürlich sein, dass die Englischen Stadtmusikanten nicht einigen konnten, wie schnell ihre Lieder zu spielen sind und sich der Esel, der ja die Basis der Rhythmustierchenpyramide bildet (hat irgendjemand den Verweis zu einschlägiger Literatur bemerkt, oder muss ich ein Literaturverzeichnis erarbeiten?), durch Taktsteigerung widersetzt.

Vielleicht bin ich auch einfach ungebildet und der Sinustakt ist die bahnbrechende Erfindung eben jener Band, deren einziges mir bekanntes Lied ich nach der medialen Ausschlachtung (z.B. Wochenlang zu fast jeder Werbepause auf RTL) nicht mehr hören kann.

Oder die Gruppierung von Klangerzeugendengerätebenutzern die den Mädchennamen meiner Mutter (Jeder der jetzt glaubt, meine Mutter hätte früher Chiefs geheissen, möge sich sein Schild bei mir bestellen und diese Seite sofort verlassen) geklaut haben, bezeichnet ihr Produkt als Kunst, weshalb natürlich niemand, der nicht würdig ist, den cosinusförmigen (Ja, da ist noch ein bisschen Mathematikwissen versteckt, wer es findet, darf es behalten.) Rhythmuswechsel versteht.

Armin

Achja, Iron Maiden war auch da, aber den einzigen Menschen, den ich kenne, der die mag, habe ich schon genervt.

Budapest

Sonntag, 10.08.2008, 20:26 | Urlaub | Armin

Ungarn ist lustig, die nichtsoenglisch-Sprechenden sind hier schon mal hungrig statt Ungaren!

Grüsse aus Wien

Montag, 04.08.2008, 22:03 | arminundivo.ch | Armin

Bin gerade in Wien, melde mich ein andermal wieder!